Dies ist nur eine Übung

So, am Wochenende - oder besser: gestern - haben Sabine und ich einem Kollegen beim Umzug geholfen. Eigentlich waren es zwei Umzüge, denn der besagte Kollege ist mit seiner Freundin zusammen gezogen und da mussten zwei Wohnungen konsolidiert werden.

Soweit so gut. Naja, eigentlich hatte ich auch schon im Vorfeld einen Sonntag als Umzugstag für eher suboptimal gehalten, aber darauf hatten wir halt keinen Einfluss und Zusage ist halt Zusage - zumindest bei uns! Denn es kam wie es kommen musste: von insg. zugesagten 12 Helfern waren nur 6 da und von denen mussten auch noch 2 tapezieren, da sich am Vortag herausgestellt hatte, dass die gerade erst angebrachten Tapeten wieder entfernt werden mussten, weil sie zu durchsichtig waren. Daraufhin wurden sie umgetauscht (die Tapeten natürlich, nicht die Helfer! ;) ), aber die Zeit war verloren.

Naja, also standen von den 12 Helfern quasi nur 4 für das Schleppen der Möbel zur Verfügung (eine Ausfallquote von 66.6 % halte ich schon für sehr hoch! Ein Zusammenhang mit der Auswahl des Sonntags als Umzugstag wäre natürlich reine Spekulation! ;) ). Außerdem war eine weitere Besonderheit zu verzeichnen, die wir in unserer bisherigen Umzugspraxis noch nicht erlebt hatten: es gab einen enormen Frauenüberschuss (von den insg. 8 Leutchen, waren nur 2 männliche Personen dabei!). Was die Sache natürlich weiterhin kniffelig machte, denn logischerweise wurden die beiden Männer vorrangig bei den wirklich schweren Brocken herangezogen, was zu später Stunde (dazu gleich noch mehr) doch zu deutlicher Abnahme der Kräfte geführt hat (und den ein oder anderen Krampf obendrein).

Als wäre das alles noch nicht "schlimm" genug, fiel auch noch der versprochene 7.5 Tonner aus und man musste sich mit einem (natürlich deutlich kleineren) Sprinter abgeben, so dass im Endeffekt statt 1x (es sollte vom einen Umzugsort direkt zum zweiten gefahren werden und dann erst zum Zielort) insgesamt 4x gefahren werden musste (und so natürlich weitere wertvolle Zeit bei drauf ging). Naja, wenigstens das Wetter spielte mit: eigentlich fast optimal hätte es nur ein noch ein kleines bisschen kühler sein können.

Bedingt durch den Ausfall an menschlichen (Schlepp-)Material und technischem Hilfswerk (größerer Wagen) zog sich dann der gesamte Umzug dann auch deutlich länger hin als erwartet: eigentlich hatten Sabine und ich geplant, endlich mal die vorhandenen Kostenvoranschläge auseinander zu pflücken und zu analysieren, welches Angebot denn das beste für uns ist und welcher Firma wir den Zuschlag erteilen wollen. Doch nachdem wir um 9.00 Uhr aufgestanden sind, um um 10.00 Uhr für den Umzug vor Ort zu sein und wir sage und schreibe um 20.30 Uhr (also alles in Allem 11h außer Haus) erst zuhause waren, war natürlich nicht mehr daran zu denken (wieso habe ich jetzt wieder die Stimme des Kollegen im Kopf, die bei schwerster Schlepperei und zu fortgeschrittener Stunde meinte: "Gut, dass ICH morgen noch nen Tag Urlaub habe!" - Danke, ich musste heute um 5:38 Uhr wieder aufstehen!).

Naja, auch dieser Tag ging endlich vorbei (hatte ich das Wort "endlich" eigentlich schon jemals mit einem Sonntag in Verbindung gebracht?) und muskelkatergeplagt sehen wir es eigentlich positiv als Übung für den in weniger als zwei Wochen startenden Ernstfall an.

Ein erschöpfter Micha